Reserve hat keine Ruh – Bundeswettkampf der Reservisten in Schneeberg

RK Ubstadt erkämpft 3. Platz für das VBK 52 "BADEN"

Einen Gebirgsjägerstandort hatten die Verantwortlichen für den 20. Bundeswettkampf der Reservisten ausgewählt. Und der Erfolg sollte ihnen recht geben. Die 38 Mannschaften und 46 Einzelwettkämpfer aus ganz Deutschland wurden an den beiden Wettkampftagen im erzgebirgischen Schneeberg an die Grenzen ihrer körperlichen und militärischen Leistungsfähigkeit herangeführt. Nicht nur das fordernde Gelände sondern auch das ständige ‚Leben in der Lage’ im generisch geschaffenen Einsatzland KRISOVO mit wechselnden Szenarien auf den Wettkampfstationen verlangte den Reservisten alles ab. Das schwülwarme Wetter tat noch sein übriges. „Nach dem Nachtorientierungslauf und der 18 Kilometer langen Patrouillenstrecke weiß ich wieder wo meine Belastungsgrenze liegt“, so Leutnant der Reserve Thorsten Posmik vom Verteidigungsbezirkskommando (VBK) 51 Stuttgart.

 

Acht Wettkampfstationen – Erste Hilfe nach einem Minenunfall, sicherheitspolitische Gesprächsaufklärung, Kontrolle eines Zivilfahrzeuges in der entmilitarisierten Zone, Minenerkennung, Bekämpfen von Heckenschützen mit scharfer Munition nach den Rules of Engagement, Überwinden eines minengefährdeten Gebietes auf einem Seilsteg, Durchschwimmen eines 150 Meter breiten Teiches mit Zeltbahnpaket und schließlich Retten und Löschen nach einem Granateinschlag – hatten die Organisatoren vom Verteidigungsbezirkskommando 75 Chemnitz den 38 Teams als Hindernisse für einen Sieg in den Weg gelegt. Die Einzelwettkämpfer, vom Bataillonskommandeur bis zum Zugführer der Reserve, mussten sich nach dem Lösen einer taktischen Lage und dem Nachtorientierungslauf noch mit Schießen am Schießsimulator AGSHP, sicherheitspolitischen Fragestellungen und Erste Hilfemaßnahmen auseinandersetzen. Damit waren die veränderten Rahmenbedingungen der neu gefassten Reservistenkonzeption unter Transformations- und Einsatzorientierung mehr als erfüllt.

 

Viele Kommandeure, Inspizienten und militärische Prominenz, an erster Stelle der stellvertretende Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Heinz Marzi, und der stellvertretende Befehlshaber Streitkräfteunterstützungskommando, Generalmajor Klaus-Peter Treche, verfolgten ebenso wie zahlreiche Bürgerinnen und Bürger aus Schneeberg und Umgebung den zähen Kampf der Teams um die besten Plätze. „Ohne diese leistungswilligen und leistungsfähigen Reservisten kommt die Bundeswehr sowohl hier in Deutschland als auch in den Auslandseinsätzen nicht aus“, stellte Generalmajor Treche gegenüber der Presse klar. Parallel zum Wettkampfgeschehen hatte die Bundeswehr, der Verband der Reservisten der Bundeswehr und die Stadt Schneeberg auf dem Rathausplatz einen bunten Informations- und Unterhaltungsmarkt organisiert. Drei Musikkapellen, darunter der Reservistenmusikzug des Jagdbombergeschwaders 41 Allgäu, ein Sonderfeldpostamt und weitere zahlreiche Attraktionen sorgten für Stimmung bei den zahlreichen zivilen und uniformierten Gästen.

 

Der Schneeberger Marktplatz bot auch die eindrucksvolle Kulisse für die bei den Wettkämpfern mit Spannung erwartete Siegerehrung. Musikalisch umrahmt vom Luftwaffenmusikkorps 1 gab der Stellvertretende Befehlshaber im Wehrbereich III und Leitender des Bundeswettkampfes, Brigadegeneral Theodor Winkelmann, die Sieger in den verschiedenen Kategorien bekannt. Die Pokale des Ministerpräsidenten des Freistaates Sachsen und des Verteidigungsministers für den Mannschaftssieg räumten die Ostwestfalen  vom VBK 35 Höxter/Paderborn ab. Den zweiten Platz errang für Hessen die RK Marbach und Platz 3 mit dem Pokal des Generalinsekteurs die RK Ubstadt für das VBK 52 "BADEN". Bei den Einzelwettkämpfern überzeugten die Wettkämpfer der süddeutschen VBK’s  mit souveränen ersten Plätzen.

v.l.n.r. Hauptmann Andreas Bensching, Stabsgefreiter Rainer Nicolaus, Oberfeldwebel Michael Streib sowie die Stabsgefreiten Andreas Werle und Oliver Leuser

Nach einem Feldgottesdienst verabschiedete Brigadegeneral Winkelmann Wettkämpfer und Organisatoren aus Schneeberg. Bürgermeister Frieder Stimpel war in der Formation angetreten und  sah es mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Für „seine“ Garnisonsstadt und die Gebirgsjäger war es einer der letzten großen Auftritte vor der beschlossenen Auflösung bis 2008.